Mehrere Schweine in einem Schweinestall. Der Boden ist aus Beton. Im Beton befinden sich Spalten. Am Boden liegt etwas Stroh. Im Hintergrund Blick ins Freie.

Schweine haltung

HALTUNG VON SCHWEINEN

Schweine sind intelligente und soziale Tiere. In der Schweinehaltung ist es wichtig, Rahmenbedingungen für das Wohlbefinden der Tiere zu schaffen. Das AMA-Gütesiegel gibt wichtige Basisstandards vor, die teilweise über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen.
Das AMA-Gütesiegel Zusatzmodul „Mehr Tierwohl“ verpflichtet zu noch besseren Bedingungen in der Schweinehaltung. Dazu gehören unter anderem mehr Bewegungsmöglichkeiten, sprich Platz und Auslauf, eingestreute Liegeflächen, spezifische Vorgaben zum Beschäftigungsmaterial für die Tiere und AMA-zertifiziertes/kontrolliertes Futter.

Ein Überblick über die verschiedenen Formen der Schweinehaltung.

Ein Überblick über die verschiedenen Formen der Schweinehaltung

AMA-GÜTESIEGEL

Das AMA-Gütesiegel verpflichtet Schweinehalter*innen dazu, Rahmenbedingungen für die Tiere zu schaffen, die bereits etwas über gesetzliche Mindeststandards hinausgehen. Zum Beispiel bekommen Schweine 10 % mehr Platz, kontrolliertes Futter und mindestens zwei verschiedene Arten von Beschäftigungsmaterial.

Für die Schweinehaltung gibt es wichtige gesetzliche Mindestanforderungen. Das AMA-Gütesiegel setzt Standards, die darüber hinaus gehen. Schweine im AMA-Gütesiegel Programm haben 10 % mehr Platz. Der Großteil der Futtermittel wird in den Betrieben selbst hergestellt, zugekaufte Futtermittel müssen aus dem System pastus+ stammen. In jedem Stall werden den Tieren mindestens zwei verschiedene Arten von Beschäftigungsmaterial angeboten. Dadurch sind sie besser imstande, ihr natürliches Verhalten auszuleben. Darüber hinaus gibt es Vorgaben für die Lichtverhältnisse und Luftzufuhr. Sollte ein Schwein krank werden, findet es nach der Behandlung durch Tierärzt*innen des Tiergesundheitsdienstes weiche Liegeflächen in der Krankenbucht. Weiters müssen die Betriebe am Antibiotika-Monitoring teilnehmen.

Eine Bäuerin steht in einem Schweinestall zwischen Ferkeln.

AMA-GÜTESIEGEL „MEHR TIERWOHL – gut“

In Betrieben mit dem AMA-Gütesiegel „Mehr Tierwohl - gut“, erhalten Schweine 60 % mehr Platz als gesetzlich vorgesehen. Eingestreute Liegeflächen und Stroh oder anderes Beschäftigungsmaterial sorgen für mehr Wohlbefinden.

Das AMA-Gütesiegel „Mehr Tierwohl - gut“ verpflichtet Betriebe zu einer Schweinehaltung, die das Wohlbefinden der Tiere im Vergleich zu den gesetzlichen Vorgaben erhöht. Schweine aus Haltung mit dem AMA-Gütesiegel „Mehr Tierwohl - gut“ bekommen 60 % mehr Platz als Schweine in Betrieben mit dem AMA-Gütesiegel „Basis“. Eingestreute Liegeflächen und Beschäftigungsmaterial wie Stroh-/Heuraufen, Hanfseile oder Holz ermöglichen den Tieren, besser ihren natürlichen Verhaltensweisen nachzugehen.

Mehrere Schweine in einem Schweinestall. Der Boden ist aus Beton. Im Beton befinden sich Spalten. Am Boden liegt etwas Stroh. Zwei Schweine schauen in die Kamera.

AMA-GÜTESIEGEL „MEHR TIERWOHL - sehr gut“

Das AMA-Gütesiegel „Mehr Tierwohl - sehr gut“ bietet Schweinen bessere Möglichkeiten, ihren natürlichen Verhaltensweisen nachzugehen. Doppelt so viel Platz, Auslauf und gentechnikfreie Futtermittel aus dem Donauraum sind beste Voraussetzungen für das Wohlbefinden der Tiere.

Das AMA-Gütesiegel „Mehr Tierwohl - sehr gut“ geht einen wichtigen Schritt in Richtung noch besserer Haltungsbedingungen: Die Tiere haben 100 % mehr Platz als in Betrieben, die nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Ein Viertel des vorhandenen Platzes muss Auslauffläche sein. Die muss aus Gründen des Grundwasserschutzes befestigt ausgeführt sein. Zum Ausruhen gibt es Ruhebereiche mit eingestreuten Liegeflächen. Die Tiere bekommen nur gentechnikfreie Futtermittel europäischer Herkunft. Außerdem steht den Schweinen Beschäftigungsmaterial sowie Stroh und/oder Heu zum Knabbern zur Verfügung. Für alle Betriebe gilt, dass die Schwänze nicht kupiert (gekürzt) werden dürfen. Chirurgische Kastrationen sind nur unter Vollnarkose mit anschließendem Einsatz von Schmerzmitteln erlaubt.

Mehrere Schweine in einem Schweinestall. Der Boden ist aus Beton. Im Beton befinden sich Spalten. Am Boden liegt etwas Stroh.

BIOHALTUNG

Mit dem AMA-Biosiegel können Schweinehalter:innen ihre Ware dann auszeichnen, wenn sie sich vertraglich dazu verpflichten, ihre Tiere ausschließlich in einem eingestreuten Stall mit ständigem Auslauf oder gleich ganz in einem Freilandgehege zu halten.

Werden „Bio-Schweine“ nicht in einem Freilandgehege gehalten, muss es ein Stall mit Einstreu und einem Außenbereich sein. Diese Auslaufmöglichkeit hat den Tieren bei „Bio” stets und uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. Auch sollten die Freiflächen nach Möglichkeit unbefestigt sein und den Tieren Möglichkeiten bieten sich zu suhlen. Pro Hektar Betriebsfläche dürfen maximal 14 Schweine auf einem Hof gehalten werden. Die Futtermittel für die Tiere, selbst produzierte wie zugekaufte, müssen als Bio-Futtermittel zertifiziert sein.

Ein Schwein steht vor einem Schweinestall und blickt in die Kamera. Der Schweinestall ist aus Steinen gemauert. Die Tür ist aus Holz. Der Stall sieht traditionell und nicht industriell aus.

Weitere Tierarten und ihre Haltungsformen

Milchkühe stehen nebeneinander in einem hellen Stall. Vor den Kühen liegt Heu.

Milchkuhhaltung

Die Haltung von Milchkühen spielt eine wichtige Rolle für das Tierwohl und die Qualität unserer Milch. In Österreich dürfen Milchkühe auf vier Arten gehalten werden. Je nach Art der Haltung bekommen Kühe zum Beispiel unterschiedlich viel Bewegungsfreiheit und verschiedene Futtermittel.

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Mastrinder stehen nebeneinander in einem Stall. Vor den Kühen liegt Futter. Die Kühe fressen das Futter.

Mastrinderhaltung

Auch bei Mastrindern nimmt Tierwohl im AMA-Gütesiegel-Programm eine wichtige Stellung ein. Die persönliche Betreuung der Tiere durch die Landwirte ist entscheidend. Aber auch die Stallungen sind so zu gestalten, dass das Platzangebot, die Bewegungsfreiheit, die Bodenbeschaffenheit und die bauliche Ausstattung den Ansprüchen der Tiere gerecht werden. Im Stall müssen insbesondere Licht, Temperatur und Fütterung, sowie Möglichkeiten für Sozialkontakte gemäß den Bedürfnissen der Tiere gegeben sein.

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Drei Legehennen unter freiem Himmel. Unscharf im Hintergrund mehrere Hennen.

Legehennenhaltung

Legehennen produzieren Eier für uns Menschen. In Österreich gibt es drei Haltungsformen: Bodenhaltung, Freilandhaltung und Biohaltung. Bei allen drei Haltungsformen können sich die Hühner frei bewegen. Die Käfighaltung ist verboten.

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Zwei Mastehendl in einem Hühnerstall. Der Boden ist mit Einstreu aus Stroh bedeckt. Unscharf im Hintergrund mehrere Hendl.

Masthendlhaltung

Bei der Haltung von Masthendln sind zwei Dinge besonders wichtig: Die Gesundheit der Hendln und möglichst tierfreundliche Haltungsbedingungen. Die AMA-Gütesiegel-Richtlinie „Hendlmast“ gibt Richtlinien vor, die über gesetzliche Mindeststandards hinausgehen.

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Mastputen in einem Stall. Am Boden liegt Stroh. In der Mitte befinden sich Tränken für die Tiere.

Mastputenhaltung

Auch in der Putenmast ist Tierwohl ein entscheidender Faktor. Denn die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere entscheidet auch über den wirtschaftlichen Erfolg. Deshalb ist es in der Putenmast ein Ziel, vitale Tiere zu halten, deren Bedürfnisse erfüllt werden. Das AMA-Gütesiegel und das AMA-Gütesiegel „Mehr Tierwohl“ stellen sicher, dass Anforderungen eingehalten werden, die über die gesetzlichen Mindeststandards hinausgehen.

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