Legehennen:

Haltung & Bedürfnisse

Legehennenhaltung in Österreich

Legehennen in Österreich leben in einer von drei in Österreich zulässigen Haltungsformen: Boden-, Freiland- oder Biohaltung.


Für jede Haltungsform gibt es genaue Vorgaben, sowohl auf EU-, als auch auf nationaler Ebene.

Artgerechte Legehennenhaltung

Den Bedürfnissen von Legehennen gerecht zu werden, ist oberstes Ziel einer verantwortungsvollen Tierhaltung.


Vorgeschriebene Maßnahmen:

  • Erhöhte Sitzstangen zum Ausruhen und Schlafen
  • Eingestreute Boden/Scharrflächen zum Picken und Scharren
  • Bereitstellung von Nestern zum Eierlegen
  • bedarfsgerechte Fütterung
  • In der Freiland- und Biohaltung ein Auslauf mit Schutzmöglichkeiten


Legehennenhaltung: die unterschiedlichen Formen

Bodenhaltung von Legehennen

Bei Legehennen ist die Bodenhaltung mit rund 59 Prozent Marktanteil die häufigste Haltungsform in Österreich (Quelle: Grüner Bericht 2023).

Hennen in Bodenhaltung verbringen ihr Leben in Ställen.

Dort befinden sich Futtereinrichtungen, Nester (mit Einstreu bzw. Unterlage) und erhöhte Sitzstangen. In manchen Ställen leben die Tiere auf bis zu vier Ebenen („Voliere“).

So können sich die Hennen besser verteilen, haben mehr Bewegungsfreiheit und es kommt zu einer natürlichen Rangordnung.

Die Legehennen müssen immer Zugang zu Wassertränken und zu den Fütterungsvorrichtungen haben.

Bei Volierenhaltung befinden sich die Legenester meistens in der mittleren Ebene. Weil Hennen ihre Eier gerne dort legen, wo es dunkel, ruhig und frei von Zugluft ist, sind die einzelnen Nester durch einen Vorhang voneinander getrennt. Zum Schlafen begeben sich die Tiere instinktiv auf die Sitzstangen.

Die Anzahl der Tiere im Stall ist bei Bodenhaltung gesetzlich nicht limitiert. Im AMA-Gütesiegel-Programm gibt es jedoch sehr wohl eine Begrenzung. Die Richtlinien geben vor, dass sich in einer Stalleinheit maximal 24.000 Legehennen befinden dürfen. Die Gruppengröße ist auf 6.000 Tiere beschränkt.

Direkt am Ei ist diese Form der Legehennenhaltung durch die Zahl 2 auf dem Stempelcode erkennbar.


Legehennen in Freilandhaltung

Wird die Bodenhaltung durch einen Auslauf ins Freie erweitert, spricht man von Freilandhaltung. Das heißt, dass sich Legehennen in Freilandhaltung sowohl im Stall als auch im Freien aufhalten können.

Die Bedingungen im Stall können jenen der Bodenhaltung entsprechen. Das heißt, im Stall stehen den Tieren Sitzstangen, Legenester, Futtereinrichtungen, Tränken und eingestreute Scharrräume zur Verfügung.

Manche Betriebe bieten ihren Legehennen auch einen sogenannten „Wintergarten“ (Außenscharrraum) an. Dabei handelt es sich um einen eingestreuten überdachten Außenbereich, der auf mindestens einer Seite nur durch Gitter oder Windnetze begrenzt ist. Dort und im Freien haben die Tiere Platz, um zu picken, zu scharren, Sandbäder zu nehmen und für sonstiges artübliches Verhalten.

Die Auslaufflächen müssen für die Tiere tagsüber uneingeschränkt zugänglich sein, und zwar unabhängig von Jahreszeit und Wetter. Damit die Tiere den Auslaufbereich gerne nutzen, sind protektive Elemente wie Unterstände, Bäume und Sträucher erforderlich. Diese schützen vor Sonne, Regen und Raubvögeln und vermitteln den Tieren das notwendige Sicherheitsgefühl.

Eier aus Freilandhaltung tragen die Zahl 1 auf der Schale.

Haltung von Bio-Legehennen

Ähnlich wie in der Freilandhaltung haben Hennen auch in der Bio-Haltung Stall und Auslauf. Der Unterschied zwischen Freiland- und Biohaltung liegt darin, dass in der Bio-Haltung pro Tier mehr Platz im Stall geboten wird. Zudem gibt es kleinere Gruppen mit maximal 3.000 Hühnern. Legehennen erhalten ausschließlich Biofutter.

Die Junghennen stammen nur von Bio-Betrieben. Regelmäßige Bio-Kontrollen gewährleisten die strikte Einhaltung der Vorschriften.

Bio-Eier tragen die Zahl 0 auf ihrer Schale.

Käfighaltung von Legehennen

Die konventionelle Käfighaltung für Legehennen, auch als "Legebatterie" bekannt, war in der Vergangenheit ein auch in Österreich verbreitetes System.

Die Hennen wurden dabei in engen Käfigen gehalten, in denen jedem Tier weniger Platz als ein DIN-A4-Blatt zur Verfügung stand. Mangelnde Bewegungsmöglichkeiten und fehlendes Sonnenlicht galten als Hauptprobleme.

Österreich führte 2009 ein Verbot dieser Form der Legehennenhaltung ein. Die EU schloss sich im Jahr 2012 an. Eine etwas verbesserte Variante sind die sogenannten „ausgestalteten Käfige“, bei denen die Hühner ein bisschen mehr Platz hatten. In Österreich waren diese „ausgestalteten Käfige“ bis 2020 erlaubt.

Im AMA-Gütesiegel-Programm ist jede Form der Käfighaltung seit 2001 ausnahmslos verboten.

Direkt am Ei ist diese Form der Legehennenhaltung durch die Zahl 3 erkennbar.

Legehennen: artgerechte Fütterung

In ihrer natürlichen Umgebung verbringen Hühner den Großteil des Tages auf der Suche nach Körnern und Insekten mit Scharren und Picken.


Das Futter für Legehennen besteht etwa zu einem Viertel aus Mais und einem Viertel aus Weizen. Dazu kommen Sonnenblumenpresskuchen, Futtererbsen oder Ackerbohnen, eiweißreiche Sojabohnen und eine ausgewogene Mineralstoffmischung mit hohem Kalkanteil und Vitaminen.


Schon gewusst, ...

... dass im Jahr 2022 rund 13 Prozent der Legehennen in Bio-Haltung, 28Prozent in Freiland- und rund 59 Prozent in Bodenhaltung gehalten wurden?
(Quelle: Grüner Bericht 2023)


Der Selbstversorgungsgrad bei Eiern lag 2022 bei 92 Prozent.

AMA-Gütesiegel Eier: diese Kriterien gelten für Legehennenbetriebe

Sämtliche Anforderungen für teilnehmende Landwirtinnen und Landwirte sind in der AMA-Gütesiegel-Richtlinie „Legehennenhaltung" festgelegt.


Ihre Einhaltung wird nach dem Prinzip des 3-stufigen-Kontrollsystems kontrolliert.

Hier einige Beispiele der Anforderungen:

Anzahl der Tiere

Die AMA-Gütesiegel-Richtlinien geben vor, dass sich maximal 24.000 Legehennen pro Stalleinheit befinden dürfen. Die Gruppengröße ist auf 6.000 Tiere beschränkt.

Besatzdichte

Auch die Besatzdichte, also wie viele Tiere auf einer bestimmten Fläche gehalten werden dürfen, ist genau festgelegt. Sie ist abhängig von der Anzahl der nutzbaren Ebenen. Ist mehr als eine Ebene vorhanden, dürfen bis zu neun Tiere pro Quadratmeter gehalten werden.


Verpflichtender Außenscharrraum bei Neu- und Umbauten

Das AMA-Gütesiegel gibt außerdem vor, dass bei allen Neu- und Umbauten von Freiland- und Bio-Stallungen ein Außenscharrraum eingerichtet werden muss. Ein Außenscharrraum ist ein befestigter, eingestreuter, überdachter und abgegrenzter Außenbereich, der auf mindestens einer Seite nur durch Gitter oder Windnetze begrenzt ist. Dieser muss mindestens 20 Prozent der nutzbaren Fläche umfassen, ein sogenanntes Außenklima aufweisen und tagsüber für die Legehennen uneingeschränkt zugänglich sein.

pastus+-zertifizierte Futtermittel

Zugekaufte Einzel- und Mischfuttermittel müssen pastus+-zertifiziert sein. Beim Futtermittel-Direktzukauf von landwirtschaftlichen Betrieben (z. B. für Getreide, Mais) ist eine pastus+-Zertifizierung nicht erforderlich.


Viele Betriebe setzen freiwillig auf eine gentechnikfreie Fütterung.

360°- Touren von Legehennenbetrieben

Legehennenbetrieb Bodenhaltung 360°

Wir geben ihnen Einblicke, wie Legehennen in Bodenhaltung auf einem AMA-Gütesiegel-Betrieb gehalten werden.

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Legehennenhaltung Freilandhaltung 360°

Unsere 360° Tour ermöglicht Ihnen einen direkten Blick auf einen AMA-Gütesiegel-Betrieb mit Freilandhaltung.

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Bio-Legehennenbetrieb 360°

Welche Bedingungen bei einem Bio-Legehennenbetrieb vorherrschen, zeigt diese 360°- Tour.

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Häufig gestellte Fragen zur Legehennenhaltung

Legehennen werden speziell zur Eierproduktion gezüchtet und gehalten. Je nach Züchtung und Rasse haben die Eier unterschiedliche Farben und Größen.

Legehühner müssen erst ein bestimmtes Alter (23-25 Wochen) erreichen, bevor sie Eier legen. Eine Legeperiode dauert zwischen 13 und 15 Monate.

Mit zunehmendem Alter der Legehennen nimmt ihre Legeleistung ab. Wenn ihr Futter mehr kostet als die gelegten Eier wert sind, werden sie ausgewechselt und meistens zu Suppenhühnern weiterverarbeitet.

Legehennen werden in Boden-, Freiland- oder Bio-Haltung gehalten. Die Käfighaltung von Legehennen ist in Österreich seit 2020 ausnahmslos verboten.

Männliche Exemplare legen naturgemäß keine Eier. Sie setzen aber auch kaum Fleisch an, weil ihre Rasse aufs Eierlegen gezüchtet ist. Dieser Problematik hat man sich in Österreich im Rahmen einer Branchenlösung angenommen.

Der Großteil der männlichen Küken lebt weniger als 24 Stunden. Sie werden aussortiert und getötet. Dies darf allerdings nicht mehr ohne Grund passieren, darauf hat man sich im Rahmen einer Branchenlösung geeinigt. So muss jedes männliche Küken entweder verfüttert (z. B. in Zoos) oder aufgezogen werden. Die Entsorgung über die Tierkörperverwertung ist verboten.

Methoden zur frühzeitigen Geschlechtsbestimmung im Ei befinden sich noch in der Entwicklung.

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